Ausbildung zur MFA

Medizinische Fachangestellte (MFA) sind das Herzstück jeder Arztpraxis. Sie assistieren bei Untersuchungen und Behandlungen, organisieren den Praxisalltag und sind Ansprechpartner für Ärzte und Patienten. Kurz: Sie sind vielseitig und unverzichtbar!

Hier erklären wir, wie die Ausbildung zur MFA abläuft, welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen und welche Aufgaben am Ausbildungsplatz anstehen. Künftige Azubis und Arbeitgeber erhalten wertvolle Tipps, wie sie die Ausbildung erfolgreich meistern.

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Voraussetzungen für die MFA-Ausbildung

Wer als Medizinische*r Fachangestellte*r arbeiten möchte, sollte mindestens einen Hauptschulabschluss haben, besser noch einen Realschulabschluss bzw. Mittlere Reife. Mehr noch kommt es aber auf die Einstellung zu Patient und Beruf an.

Diese Voraussetzungen sollten angehende Medizinische Fachangestellte mitbringen:

  • kommunikativ: Sie sorgen dafür, dass Patienten und Ärzte gut informiert sind
  • einfühlsam: Sie müssen mit schwer kranken Personen umgehen können
  • sozial: Sie sollten Spaß am Umgang mit Patienten haben und teamfähig sein
  • verantwortungsbewusst: Gesundheit und Krankheit sind sehr sensible Themen – Datenschutz ist Pflicht in diesem Beruf
  • gut organisiert: Terminplanung, Sprechstundenbetrieb, Papierkram – vieles davon wird von Medizinischen Fachangestellten erledigt
  • unempfindlich: MFA müssen bei Patienten Blut abnehmen, Verbände wechseln etc.
Alles auf einen Blick

Klicken Sie hier für mehr Information über das Berufsbild Medizinische Fachangestellte oder laden Sie unsere Praxisinfo „Ausbildung zur MFA“ herunter. Darin finden Sie einen vollständigen Überblick über den Ausbildungsplan.

Vor der Ausbildung: Praktikum

Nicht ganz sicher, ob die Ausbildung MFA das Richtige ist? Ein Praktikum in einer Arztpraxis oder einem Krankenhaus ist die ideale Gelegenheit, um unverbindlich in den Beruf hineinzuschnuppern. So lernen künftige Azubis schon einmal ihren Ausbildungsplatz und den Berufsalltag als Medizinische Fachangestellte in einer Praxis kennen. Und auch als Ausbilder und Praxisinhaber können Sie testen, ob die bzw. der Azubi in Ihr Praxisteam passt.

Tipp für Bewerber

Um die Chancen auf einen Praktikums- und Ausbildungsplatz zu erhöhen, sollten Sie die eigene Teamfähigkeit und Kommunikationsfreude sowie Ihr Interesse am Gesundheitswesen und medizinischen Berufen betonen – aber natürlich nur so weit, wie das auch der Realität entspricht.

Tipp für Arbeitgeber

Unsere Praxisinfo „Schülerpraktikum in der Arztpraxis“ zeigt Ihnen, worauf Sie aus arbeitsrechtlicher Sicht achten müssen, wenn Sie Praktikanten beschäftigen. Sie enthält auch eine Muster-Praktikumsvereinbarung. Bei Fragen ist unsere Rechtsberatung für Sie da.

So läuft die Ausbildung für Medizinische Fachangestellte ab

Die Ausbildung Medizinischer Fachangestellter dauert in der Regel 3 Jahre. Sie kann in einem klassischen medizinischen Betrieb wie einer Arztpraxis, einer Klinik, aber auch bei der Bundeswehr absolviert werden.
 
Die Ausbildung ist dual organisiert. Azubis arbeiten und lernen abwechselnd in der Praxis (Ausbildungsbetrieb) und in der Theorie (Berufsschule). Bei besonders guten Leistungen kann die Ausbildungszeit unter Umständen verkürzt werden.

Bei einschlägiger beruflicher Vorbildung oder Abitur können angehende MFA gemeinsam mit ihrem Ausbildenden einen Antrag auf Verkürzung bei der Ärztekammer einbringen. Damit der Antrag Erfolg hat, müssen Sie unbedingt die gewünschte Abkürzungszeit und den Grund für die Abkürzung angeben.

Andrea Schannath
Rechtsberatung

Während der 3 Ausbildungsjahre stehen für angehende Medizinische Fachangestellte jeweils unterschiedliche Themenbereiche und Aufgaben im Mittelpunkt:
 

  1. Im 1. Jahr liegt der Fokus auf dem Umgang mit Patienten: Aufklärungsgespräche, Datenerfassung, Erste-Hilfe-Maßnahmen und Verbände anlegen – diese Aufgaben lernen Azubis im ersten Jahr zu beherrschen.
  2. Im 2. Jahr rücken Praxisabläufe in den Mittelpunkt. Praxisorganisation, der Umgang mit Praxisverwaltungssystemen (PVS) und Medikamente bestellen sind nur einige der Aufgaben, die im Lauf des zweiten Ausbildungsjahres anstehen.
  3. Im 3. Ausbildungsjahr geht es in die intensive Arbeit in der Praxis und direkt am Patienten. Azubis lernen mehr über Diagnostik und Therapie häufiger Krankheiten. Ärzte leiten sie bei der Patientenbetreuung an, u. a. bei der Durchführung von Untersuchungen und der Behandlung von Wunden. Außerdem assistieren die Azubis Ärzten bei medizinischen Eingriffen.

 
Im Laufe der Ausbildung müssen Azubis 2 große Prüfungen absolvieren:

  • eine Zwischenprüfung im 2. Lehrjahr
  • eine Abschlussprüfung am Ende der Ausbildung

 
Die Abschlussprüfung besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. In der praktischen Prüfung müssen Arbeitsabläufe, medizinische Diagnostik- und Therapievorgänge demonstriert werden. Dazu kommen theoretische Fragen aus Themenbereichen von Datenschutz bis zur Betreuung von Patienten.

Tipp für Azubis

Viele Verlage bieten Lehrbücher an, die speziell auf die Prüfung von Medizinischen Fachangestellten zugeschnitten sind. Testaufgaben und Lösungen helfen dabei, stressfrei und optimal vorbereitet durch die Prüfungszeit zu kommen.

Tipp für Ausbilder

Vor wichtigen Prüfungen sollten Sie Ihren Auszubildenden entgegenkommen und diese kurzzeitig von der Arbeit in der Arztpraxis freistellen. Das erspart nicht nur den Prüflingen, sondern auch Ihnen viel Stress.

Gehalt während und nach der Ausbildung

Azubis erhalten in den 3 Jahren ihrer Ausbildung ein stetig steigendes Gehalt. In den meisten Bundesländern muss eine Praxis nach dem Gehaltstarifvertrag für Medizinische Fachangestellte bezahlen. Dann liegt das Gehalt 2024 bei:

  • 965 Euro brutto im 1. Ausbildungsjahr
  • 1.045 Euro brutto im 2. Ausbildungsjahr
  • 1.130 Euro brutto im 3. Ausbildungsjahr

Nach erfolgreichem Abschluss der Berufsausbildung und mit dem Einstieg in den Beruf werden viele Medizinische Fachangestellte nach Tarif bezahlt. Berufseinsteiger erhalten damit mindestens 2.700 Euro gemäß Tarifvertrag.

Mehr über das zukünftige Gehalt erfahren Sie in der Rubrik Tarifvertrag für MFA und Arzthelferinnen.

 

Ausbildungsvertrag

Die Ausbildungsverträge für Medizinische Fachangestellte variieren von Ärztekammer zu Ärztekammer. Arbeitgeber müssen die Muster-Ausbildungsverträge der jeweiligen Landesärztekammer verwenden.

Nach der Ausbildung sollten Sie einen neuen Arbeitsvertrag abschließen. Nutzen Sie dafür am besten den Mustervertrag des Virchowbundes.

 

Berufsaussichten für Medizinische Fachangestellte

Ausgebildete Fachangestellte finden im medizinischen Bereich meist problemlos Arbeit. Denn Fachpersonal wird überall gesucht, wo es entsprechende medizinische Einrichtungen gibt. Egal, ob niedergelassener Hausarzt, Facharzt, Medizinisches Versorgungszentrum oder Krankenhaus, das Gesundheitswesen bietet eine Vielzahl potentieller Arbeitsplätze.

MFA können sich durch Fortbildungen weiter qualifizieren. Je nach Fachbereich können sie dadurch speziellere Fälle der Patientenbetreuung und -Beratung übernehmen, Hausbesuche und Schulungen durchführen, ambulante chirurgische Eingriffe unterstützen u. v. m. Diese berufliche Weiterbildung hat gleich zwei Vorteile: Zum einen können MFA ihr medizinisches Wissen erweitern und anspruchsvollere Tätigkeiten ausführen. Zum anderen steigen damit auch die Chancen auf den Aufstieg in eine höhere Gehaltsklasse.

MFA mit einer Leidenschaft für organisatorische Aufgaben können auch als Praxismanager arbeiten.

 

Ausbilder sein: So betreuen Sie Auszubildende optimal

Traurig, aber wahr: Etwa jeder 5. Azubi bricht die Ausbildung zur/zum Medizinischen Fachangestellten ab. Dabei können Arbeitgeber einiges tun, um Azubis im Ausbildungsberuf zu halten.

Mit frühzeitiger Suche, ansprechender Werbung und attraktiven Arbeitsbedingungen steigern Sie Ihre Chancen, motivierte Kandidaten für sich zu gewinnen. Lesen Sie auch unsere Beiträge zu Stellenanzeigen und Vorstellungsgespräch.

Der Einstieg in das Berufsleben kann für viele junge Menschen herausfordernd, wenn nicht sogar überfordernd sein. Versuchen Sie Verständnis dafür zu haben, dass im Leben Ihrer Azubis andere Dinge Prioritäten haben als in Ihrem.

Für Auszubildende kann es hilfreich sein, einen festen Ansprechpartner im Team zu haben. Verabreden Sie möglichst einen regelmäßigen Termin zwischen dem Betreuer und dem Auszubildenden, damit Sie auch im geschäftigen Praxisalltag in Kontakt bleiben.

Sprechen Sie offen und frühzeitig über unterschiedliche Erwartungen an die Ausbildung. Azubis zeigen Schwächen oder Unsicherheiten? Auch hier gilt: Sprechen Sie miteinander und bieten Sie Ihre Hilfe an.

Mit dieser Gesprächskultur können Sie verhindern, dass aus kleinen Unzufriedenheiten große Probleme werden. Nutzen Sie auch ausbildungsbegleitende Hilfsangebote.

Was Sie tun können

Mehr Tipps für zufriedene Azubis finden Sie in unserem Blogbeitrag „3 Wege zu verhindern, dass Ihr Azubi die MFA-Ausbildung abbricht“ und in unserer Praxisinfo „Mitarbeitergespräch“.

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