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Stellenanzeigen schreiben und schalten: So finden Sie Bewerber
Um die passenden Kandidaten für Ihre Praxis zu finden, benötigen Sie eine ansprechende Stellenanzeige. Hier erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen, um sie zu verfassen und zu schalten.
Eine Stellenanzeige ist keine Einbahnstraße. Sie möchten den perfekten Kandidaten für die offene Stelle finden – aber der beste Bewerber möchte eben auch das beste Unternehmen oder die beste Praxis finden. Zeigen Sie Ihren Bewerbern, dass Sie ein attraktiver Arbeitgeber sind. Ihre Stellenausschreibung ist Ihre Visitenkarte.
Wir erklären Ihnen, wie Sie eine ansprechende Stellenanzeige schreiben und wo Sie diese online in Jobbörsen schalten sollten. Sie erfahren, wie Sie mehr und bessere Bewerbungen für Ihre offene Stelle als MFA, Praxismanager oder angestellter Arzt oder einen Nachfolger für die Praxisabgabe finden.
Laden Sie Checkliste Stellenanzeigen am Seitenende herunter.
Aufbau einer Stellenanzeige
Grundsätzlich bestehen die meisten Stellenausschreibungen aus 5 Elementen oder Blöcken:
- Informationen über den Arbeitgeber, also beispielsweise Größe, Leistungsspektrum und Schwerpunkte Ihrer Praxis
- Detaillierte Beschreibung der zu besetzenden Position und ihrer Aufgaben, meist als Aufzählung, aber in ganzen Sätzen
- Anforderungsprofil und Erwartungen an die Stelle, ebenfalls als Aufzählung
- Hinweis auf die Rahmenbedingungen, die Anstellungsart und weitere Angebote des Arbeitgebers, u. a. Urlaubstage und Vergünstigungen
- Informationen zu den erforderlichen Unterlagen für die Bewerbung, dem weiteren Verfahren und einem Ansprechpartner
In der Regel wird innerhalb der einzelnen Elemente vom Wichtigsten zum Unwichtigsten sortiert. Beginnen Sie mit der zentralen Aufgabe oder der entscheidenden Anforderung. So können Bewerber auf den ersten Blick sehen, worauf es bei der Bewerbung ankommt.
Ihre Bewerber wollen natürlich auch wissen, wieviel sie in Ihrer Praxis verdienen können. Falls Sie nach Tarif bezahlen, sollten Sie das in Ihre Stellenanzeige schreiben. Hier erfahren Sie mehr zum Tarifvertrag MFA und zu den Ärzte-Tarifverträgen sowie zur Gehaltsabrechnung.
Das AIDA-Modell
Das so genannte AIDA-Modell (ATTENTION – INTEREST – DESIRE – ACTION) stammt eigentlich aus dem Marketing. In den letzten Jahren hat es sich aber auch als erfolgreiches Prinzip für die Formulierung von Stellenanzeigen etabliert – auch für Ärzte, MFA und andere medizinische Berufe.
Um einen Bewerber schon in der Stellenanzeige von Ihrer Praxis zu überzeugen, sollten Sie:
- Aufmerksamkeit erzeugen, etwa durch einen überraschenden Titel, eine ansprechende Aufmachung und professionelle Fotos
- Interesse erregen durch eine klare Sprache und eine offene, interessante Beschreibung Ihrer Praxis, die einen guten Eindruck vermittelt
- Den Wunsch wecken, für Sie zu arbeiten. Reizen Sie die Bewerber mit Ihrer Praxisphilosophie, den spannenden Aufgaben oder besonderen Vorteilen für Mitarbeiter. Flexible Arbeitszeiten und eine ausgewogene Work-Life-Balance sind z. B. für angestellte Ärzte einer der wichtigsten Gründe, von der Klinik in die Niederlassung zu wechseln.
- Eine Aktion auslösen – also die Bewerbung. Ein guter Call-to-action nennt die Ansprechpartner, die Kontaktdaten und macht es den Bewerbern so leicht wie möglich.
Prüfen Sie den Inhalt Ihrer Stellenausschreibung vor dem Veröffentlichen noch einmal mithilfe des AIDA-Prinzips. So gehen Sie sicher, dass alle wichtigen Informationen vorhanden sind, vermeiden Fehler und erhöhen Ihre Chancen auf den besten Bewerber.
Tipps zur Formulierung
Im stressigen Praxisalltag liegt die Verlockung nahe, Inhalte und Standardphrasen aus Ratgebern oder alten Anzeigen zu übernehmen. Das geht zwar schnell, aber Studien zeigen, dass Sie mit individuellen und optimierten Stellenanzeigen deutlich mehr und bessere Bewerbungen erhalten.
Achten Sie deshalb beim Schreiben Ihrer Stellenanzeige auf folgende Prinzipien:
- Schreiben Sie konkret und vermeiden Sie Worthülsen
- Beantworten Sie die klassischen W-Fragen
- Unterscheiden Sie zwischen „Kann“- und „Muss“-Qualifikationen
- Präzisieren Sie Ihre Anforderungen durch Attribute wie „mindestens“, „idealerweise“ oder „mehrjährige“ – aber nur da, wo es auch wirklich Sinn ergibt
- Schreiben Sie ehrlich und schätzen Sie Ihre Praxis realistisch ein
- Wählen Sie einen aussagekräftigen Titel – „Verstärkung gesucht“ ist zu unspezifisch
Als Grundlage zum Schreiben können Jobbeschreibungen dienen. Auf unseren Seiten MFA bzw. Praxismanagerin finden Sie weitere Informationen.
Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz
Grundsätzlich sind Sie in der Gestaltung und beim Formulieren ihrer Stellenanzeige an keine Regeln gebunden. Allerdings müssen Sie darauf achten, den Anforderung aus dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) zu entsprechen.
- Rasse oder ethnischer Herkunft
- Geschlecht
- Religion oder Weltanschauung
- Behinderung
- Alter
- Sexueller Identität
Mit Blick auf das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz sind also klare, geschlechtsneutrale Formulierungen wichtig. Das beginnt schon bei der Berufsbezeichnung. Wählen Sie entweder eine neutrale Formulierung oder ergänzen Sie den Zusatz „m/w/d“.
Vermeiden Sie auch Formulierungen, die indirekte Rückschlüsse zulassen. Umschreibungen wie „jung und dynamisch“ oder „langjährige Erfahrung“ etwa können als Altersbegrenzung interpretiert werden. Auch der Zwang, ein Foto mitzuschicken, ist problematisch, da ein Foto Rückschlüsse auf Geschlecht, Alter oder Herkunft zulässt.
Bedenken Sie: Abgelehnte Bewerber könnten wegen Benachteiligung klagen. Sie müssen die Benachteiligung aber beweisen können. Wenn Sie Ihre Stellenanzeige falsch formulieren, geben Sie für solche Klagen eine Steilvorlage.
Wenn Sie bei der Formulierung Ihrer Stellenanzeige unsicher sind oder weitere Fragen haben, hilft Ihnen unsere Rechtsberatung gerne weiter. Für Mitglieder ist sie jederzeit kostenlos möglich.
Weitere Tipps zu Aufbau, Formulierung und Gestaltung finden Sie in unserer „Checkliste Stellenanzeige“ zum Download am Seitenende.
Stellenanzeige aufgeben
Wenn Sie Ihre Stellenausschreibung verfasst haben, müssen Sie sich noch entscheiden, wo Sie diese aufgeben wollen.
Mehr als Dreiviertel aller Jobsuchen beginnen online bei Google. Aufgrund dieser großen Reichweite schließen viele Jobportale Verträge mit Google, um die Stellenanzeigen auch auf Google For Jobs zu schalten. Sie sollten darauf achten, dass auch Ihre Anzeige dort veröffentlicht wird.
Die Zeiten von Printanzeigen sind so gut wie vorbei. Nichtsdestotrotz können Anzeigen für medizinische Berufe in Fachgruppenmedien wie dem Deutschen Ärzteblatt, der Ärzte Zeitung, oder KV- und Kammerblättern noch immer zum Erfolg führen.
Je mehr die Leser des Fach-Mediums Ihrer Zielgruppe entsprechen, umso größer ist die Chance, dass sich geeignete Kandidaten für die ausgeschriebene Stelle bewerben. Oft spricht die Kosten-Nutzen-Rechnung allerdings dafür, Ihr Stellenangebot in den Online-Jobbörsen aufzugeben.
Allgemeine Jobbörsen
Die großen Online-Jobportale wie StepStone.de oder Monster.de erreichen auch bei der Suche nach Ärzten und medizinischen Fachkräften oft die meisten potenziellen Bewerber. Allerdings sind diese Angebote relativ teuer.
Auch bei zunächst kostenlosen Jobbörsen wie indeed.de erwarten Sie oft versteckte Kosten. Da hier täglich hunderte oder gar tausende Jobs veröffentlicht werden, erreichen kostenlose Stellenanzeigen weniger Leser. Kostenpflichtige Premium-Anzeigen bleiben länger stehen und erzielen nachweislich mehr Bewerbungen. Reichweite hat auch bei Online-Stellenanzeigen ihren Preis.
Wir empfehlen daher schon aus Kostengründen, dass Sie Ihre Online-Anzeige nur in einigen ausgewählten Jobbörsen aufgeben.
Medizinische Jobbörsen
In Fachbörsen haben Sie die Möglichkeit, gezielt potenzielle Bewerber für medizinische Berufe zu erreichen. Zentrale Plattformen wie Medi-Karriere.de, praktischArzt.de, mfa-mal-anders.de oder auch die Jobbörse des Ärzteblatts online bieten sich besonders an.
Als Mitglied im Virchowbund erhalten Sie Rabatte auf Stellenanzeigen bei "MFA mal anders" und "praktischArzt.de" sowie "Medi-Karriere.de".
Viele dieser Angebote haben übrigens ebenfalls Verträge mit Google und werden somit prominent in der Suchmaschine platziert. Das gilt u.a. für medi-jobs.de und mfjajobs.de.
Es schadet nicht, wenn Sie zusätzlich Social-Media-Kanäle nutzen, um auf Ihr Stellenangebot aufmerksam zu machen. Bitten Sie Mitarbeiter und Bekannte, die Anzeige in sozialen Netzwerken zu teilen, um die Reichweite zu erhöhen.
Vom richtigen Bewerber zum neuen Mitarbeiter
Auf die erfolgreiche Stellenanzeige folgt das Bewerbungsgespräch. In unserem Beitrag zum Thema Bewerbungsgespräche finden Sie alles, was Sie dafür wissen müssen.
Der Arbeitsvertrag ist das Ziel des Bewerbungsprozesses. Und genau hier passieren die meisten Fehler. Statt einer kostenlosen Vorlage aus dem Internet sollten Sie besser einen juristisch geprüften, speziellen Arbeitsvertrag für MFA, Auszubildende, angestellte Ärzte, Reinigungskräfte etc. nutzen.
Solche Musterverträge finden Sie beim Virchowbund. Das Besondere: Hier erhalten Sie die notwendige Rechtsberatung gleich mit dazu – unbegrenzt für alle Fragen im Praxisalltag. Werden Sie jetzt Mitglied und sparen Sie Zeit, Geld und Nerven.
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