Patientensteuerung: Hecken referiert am 8. November bei der Bundeshauptversammlung des Virchowbundes

Behandeln wir die Richtigen? Diese Frage nach der Steuerung des Patienten durch das Gesundheitssystem stellen sich die niedergelassenen Ärzte bei ihrer diesjährigen Bundeshauptversammlung des Virchowbundes. Mit Spannung wird dabei der Auftritt des G-BA-Vorsitzenden Professor Josef Hecken erwartet, der aktuell mit einem Vorstoß zu einem Primärarztsystem und zur freien Arztwahl nur gegen Zuzahlung für Aufmerksamkeit sorgt. Hecken ist der Hauptreferent der Virchowbund-Hauptversammlung am 8. November in Berlin und wird mit Gesundheitspolitikern der Ampelfraktionen und der Opposition zum Thema Steuerung, aber auch zur aktuellen Gesundheitspolitik diskutieren.

Prof. Josef Hecken (Foto: G-BA/Reibke)

Die jüngst veröffentlichte Finanzprognose für die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) schürt bei Patienten und Versicherten die Befürchtung, dass das deutsche Gesundheitswesen schon bald nicht mehr im bisherigen Ausmaß finanzierbar ist. Gesundheitsminister Karl Lauterbach steht dabei mit seiner Einschätzung, dass die GKV-Beiträge nach 2025 nicht weiter steigen werden, isoliert da.

Der Verband der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte warnt eindringlich davor, dass die fortschreitende Erosion der ambulanten Gesundheitsstrukturen insbesondere auf dem Land ein demokratiegefährdendes Potenzial hat. Wird die medizinische Versorgung schlechter, sinkt auch das allgemeine Vertrauen in den Sozialstaat.

Um die medizinische Versorgung auch in Zukunft aufrechterhalten zu können, ist mehr Patientensteuerung notwendig. Ein verpflichtendes oder mit finanziellen Anreizen verbundenes Primärarztsystem wäre eine Möglichkeit, Ressourcen zu schonen, Doppeluntersuchungen und Ärztehopping zu unterbinden und damit gleichzeitig die Wartezeiten auf Arzttermine zu verkürzen, die Versorgungsqualität für Patienten zu verbessern und Ausgaben im Gesundheitswesen zu senken.

Zu ähnlichen Schlüssen kommt auch ein am Montag veröffentlichtes Papier der Konrad-Adenauer-Stiftung mit dem Titel „Mut zu neuen Ideen“. Dessen Co-Autor Professor Josef Hecken konnte der Virchowbund für einen Vortrag zum Thema Patientensteuerung am 8. November 2024 im Hotel Titanic Chaussee Berlin gewinnen. Im Anschluss findet eine Podiumsdiskussion mit dem G-BA-Vorsitzenden Hecken, Gesundheitspolitikerinnen der Bundestagsfraktionen CDU/CSU, FDP, Grüne und SPD sowie niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten statt.

Der Verband wird im Rahmen der Bundeshauptversammlung am 8. und 9. November ein Grundsatzpapier zur Zukunft einer gerechten und gemeinwohlorientierten Gesundheitsversorgung verabschieden.

Weitere Informationen zur Veranstaltung sowie Livestream unter: www.virchowbund.de/bhv24  

Der Virchowbund ist der einzige freie ärztliche Verband, der deutschlandweit ausschließlich die Interessen aller niederlassungswilligen, niedergelassenen und ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte aller Fachgebiete vertritt.

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