Hamburger Ärzte fordern mehr ambulante Versorgung
Unbestritten sei, dass der Grundsatz „ambulant vor stationär“ in der Patientenversorgung zu mehr Effizienz führe und damit Kosten senke. Diesen Grundsatz im Zuge der aktuellen Krankenhausreform auch umzusetzen, gelinge aber nur, wenn die ambulante Versorgung gestärkt werde. Das bedeute unter anderem, den Katalog der Hybrid-DRG zu vergrößern. „Zur Unterstützung der Arztpraxen müssen wir aber auch Bürokratie abbauen, ambulante Leistungen fair bezahlen, sodass sie kostendeckend erbracht werden können, und Patienten besser in die richtige Versorgungsebene steuern“, fordert auch der Stellvertretende Landesgruppen-Vorsitzende, Dr. Maximilian Lange.
Deshalb müssten Medizinische Fachangestellte mindestens so gut bezahlt sein wie Sachbearbeiter bei den Krankenkassen. Für junge Ärztinnen und Ärzte müsse es sich wieder lohnen, eine eigene Praxis zu eröffnen, wünscht sich Dr. Heinrich.
Er appelliert: „Nichtstun ist mittelfristig teurer als diese Maßnahmen umzusetzen. Bei allem Verständnis, dass die Krankenkassen durch die jahrelang ausgebliebenen Reformen zum Sparen gezwungen sind: Wenn man weiter auf Kosten derer wirtschaftet, die die Menschen medizinisch versorgen, gefährdet man den Fortbestand der Gesundheitsversorgung und damit den sozialen Frieden im Land. Wir müssen die Praxen wieder stärken!“
In Hamburg wachsen die Gesundheitsausgaben der gesetzlichen Krankenversicherungen, wie eine aktuelle Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK) zeigt. Auffällig dabei: Die Kosten für ambulante Behandlungen sind mit plus 2 Prozent deutlich weniger gestiegen als jene für Krankenhausleistungen (plus 8,2 Prozent). Statistisch entfallen von 3.311 Euro Ausgaben pro TK-Versichertem in der Hansestadt nur 725 Euro auf ambulante ärztliche Behandlungen.
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